Herzog Georg Alexander wurde am 27. August 1921 in Nizza, Frankreich, als ältestes Kind von Herzog Georg und seiner ersten Frau Herzogin Irina geboren. Er wurde römisch-katholisch mit den Namen Georg Alexander Andreas Carl Michael Peter Philipp Ignatius Maria getauft. Aufgrund der nicht dynastischen Natur seiner Großeltern väterlicherseits hatte Georg Alexander bei der Geburt den Titel Graf von Carlow.
Frühes Leben in Mecklenburg
Der Sohn von zwei russischen Flüchtlingen, Graf Georg Alexander verbrachte das erste Jahr seines Lebens in der Villa Maria an der Promenade des Anglais in Nizza, Frankreich, wo eine Reihe von russischen Adelsflüchtlingen nach der Flucht vor der Verfolgung durch die Bolschewiki siedelten . 1922 zog die Familie in das Mecklenburg-Schweriner Schloss in Remplin, das dem Großonkel des Grafen Georg Alexander, dem Oberhaupt des Hauses Mecklenburg-Strelitz, Herzog Carl Michael, gehörte.
Der Status des Grafen Georg Alexander änderte sich am 11. September 1928, als sein Großonkel Herzog Carl Michael seinen Neffen Graf Georg sowie seine Frau und seine Kinder adoptierte und sie zu seinen dynastischen Erben, Mitgliedern des Hauses Mecklenburg-Strelitz und Herzögen / Herzoginnen zu Mecklenburg machte. Der Herzog Georg Alexander wurde am 6. Dezember 1934 nach dem Tod seines Großonkels in Nachfolge seines Vaters dann Oberhaupt des Hauses Mecklenburg-Strelitz, Thronfolger und Erbprinz.
Herzog Georg Alexander und seine Geschwister erhielten eine kaiserlich-russische Erziehung, wobei die Familie einen russischen Diener hatte, englische Gouvernanten und französische Tutoren für die Kinder beschäftigte. Aufgrund seines Wissens sorgte der Vater auch dafür, dass die Kinder mit der Geschichte des späten kaiserlichen Russland aufgewachsen sind. Die beiden aus Russland vertriebenen großherzoglichen und russischen Kaiserfamilien blieben eng mit dem jungen Herzog Georg Alexander und seinem Vater verbunden, der die Familie bei der Beerdigung des verstorbenen russischen Exilkaisers Großherzog Kirill Wladimirowitsch im Oktober 1938 in Coburg vertrat. Aufgrund ihres russischen Erbes und ihrer internationalen Verbindungen unterlag die großherzogliche Familie der Verfolgung durch die nationalsozialistische Regierung in Deutschland.
Während des Zweiten Weltkriegs musste die Familie den Palast in Remplin verlassen, nachdem dieser in der Nacht vom 10. auf den 11. April 1940 bei einem Brand wegen des hiesigen NS-Gauleiters Friedrich Hildebrandt weitgehend zerstört worden war. Obwohl die Familie den größten Teil ihres wertvollen Besitzes im Feuer verlor, gelang es Herzog Georg Alexander symbolisch, zwei Familienwappen zu retten, die er mit einer Axt über der Eingangstür entfernen konnte. Nach dem Verlust ihres heimatlichen Hauses zog die Familie in eine Villa in der Nikischstraße 4 im Grunewaldviertel von Berlin. Ein weiteres Unglück ereilte die Familie im Februar 1944, als auch ihre Villa verloren ging und bei einem Bombenangriff der Alliierten zerstört wurde. Später in diesem Jahr wurde Herzog Georg Alexander von der Nazi-Geheimpolizei Gestapo festgenommen und zeitweise im Schloss Stauffenberg interniert. Nach der Freilassung Herzog Georg Alexanders und später auch seines ebenfalls verhafteten Vaters wurde die Familie im März 1945 in Sigmaringen wiedervereint, nachdem sie von der Prinzessin von Hohenzollern in die Stadt eingeladen worden war.
Familie, Ausbildung und Karriere
In Sigmaringen traf Herzog Georg Alexander die ebenfalls vertriebene königliche Erzherzogin Ilona von Österreich. Das Paar verlobte sich und es wurde am 20. Februar 1946 mit einer standesamtlichen Trauung in der Stadt geheiratet. Zwei Monate später, am 30. April, folgte eine religiöse Hochzeit. In der Nachkriegszeit war eine Rückkehr nach Mecklenburg, durch die Eingliederung des Staates in das kommunistisch regierte Ostdeutschland unmöglich geworden und so verblieb Herzog Georg Alexander und seine neue Ehefrau im westdeutschen Württemberg-Hohenzollern (später fusionierte Baden-Baden) -Württemberg).
Herzog Georg Alexander studierte Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg und absolvierte gleichzeitig eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Nach Abschluss seines Studiums war er für ein Jahrzehnt in Irland für eine Schweizer Holding verantwortlich. Ab 1970 arbeitete er zwei Jahrzehnte für eine Werbeagentur in Deutschland.
Bevor ihre Ehe am 17. Dezember 1974 durch Scheidung aufgelöst wurde, hatten Herzog Georg Alexander und Herzogin Ilona vier Kinder zusammen, Herzogin Elisabeth Christina, geb. 1947, Herzogin Marie Katharina, geb. 1949, Herzogin Irene, geb. 1952 und ein Sohn und Erbe Herzog Borwin, 1956. Nach der Scheidung haben Herzog Georg Alexander und seine unverheirateten Kinder sich im Schloss Biengen bei Bad-Krozingen niedergelassen.
Chef des Hauses
Herzog Georg Alexander wurde nach dem Tod seines Vaters am 6. Juli 1963 zum Oberhaupt des Hauses Mecklenburg-Strelitz, konnte aber in Mecklenburg hinter dem Eisernen Vorhang keine aktive Rolle im Land spielen. All das änderte sich mit dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands 1989/1990 und im Juli 1991. Herzog Georg Alexander wurde der erste mecklenburgische Herzog seit 1945, der in seiner Heimat residierte, als er einer Einladung des Gemeinderates in Mirow, folgte und auf der Schlossinsel wohnte, wo ihm ein Bungalow zur Verfügung gestellt wurde, der wie die anderen Gebäude auf der Insel renovierungsbedürftig war.
Dies sollte jedoch nur ein vorübergehender Aufenthalt sein, da aufgrund einer Vereinbarung, die auf das Ende der Monarchie zurückgeht, Mitgliedern der großherzoglichen Familie das Recht gewährt wurde, in einem Teil des Mirower Schlosses zu wohnen, nachdem Restaurierungsarbeiten durchgeführt waren, erhielt Herzog Georg Alexander im dritten Stock des restaurierten Palastes eine Privatwohnung. Einen Monat nach seiner Ankunft feierte Herzog Georg Alexander zum ersten Mal seit über 50 Jahren einen Geburtstag in Mecklenburg. Anlässlich seines 70. Geburtstages auf Schloss Mirow nahmen Familie, Freunde und verschiedene Würdenträger teil, darunter der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern.
In Mecklenburg-Strelitz, welches jetzt Teil des Landes Mecklenburg-Vorpommern war und gerade der kommunistischen Herrschaft entronnen, verwendete Herzog Georg Alexander seine Position um neues Bewusstsein für die Identität und Geschichte von Mecklenburg-Strelitz zu schaffen und die Restaurierung von historischen Denkmälern in der Stadt, dem Mirower Schloss und den anderen Gebäude auf der Schlossinsel zu erreichen. Er suchte Unterstützung dafür bis weit hin an das Mint Museum in Charlotte, North Carolina, das nach Königin Charlotte von Großbritannien benannt ist, die in Mirow geboren wurde, um zu sehen, ob es ein Interesse daran gab, bei den Restaurierungskosten zu helfen und 1996 wurde 15.000 US-Dollar gespendet. Herzog Georg Alexander war auch ein Befürworter des Belebens historischer Gruppen und war aktiv an der Fürstenberger Schützengilde beteiligt, wo er im Juni 1995 eine Urkunde überreichte, zu seiner Wiedergeburt 230 Jahre nach seiner ersten Deklaration durch Herzog Adolf Friedrich IV. und der Auflösung 1945 durch die kommunistischen Behörden. Nach der Wiedervereinigung begann er auch Wiedergutmachungsverhandlungen mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern über die Rechtsansprüche der Familie aus der nationalsozialistischen NS-Zeit, als sie staatlicher Verfolgung ausgesetzt waren.
Herzog Georg Alexander starb am 26. Januar 1996 im Alter von 74 Jahren in seiner vorübergehenden Behausung auf der Schlossinsel Mirow, kurz nachdem er die Einweihung des restaurierten Mirower Torhauses erlebt hatte, ohne jedoch Zeuge der Fertigstellung der Restaurierungsarbeiten an den anderen Gebäuden, wie dem Schloss zu sein, welche noch viele weitere Jahre andauern. Am 3. Februar 1996 wurde Herzog Georg Alexander neben seiner Großmutter in der Familiengruft in der Johanniterkirche auf der Schlossinsel Mirow, begleitet von Mitgliedern der Schützengilde Fürstenberg als Sargträger, beigesetzt. Er wurde von seinem einzigen Sohn Herzog Borwin als Oberhaupt des Hauses Mecklenburg-Strelitz abgelöst.
Orden und Ehrenzeichen
- Chef des Mecklenburg-Strelitzer-Hausordens der wendischen Krone (6. Juli 1963)
- Großkreuz mit der Krone im Erz des Mecklenburg-Strelitzer Hausordens der wendischen Krone
- Ehrenkreuz 1. Klasse des Fürstliche Hausorden von Hohenzollern
- Ritter der Ehre und Hingabe des Souveränen Malteserordens
- Ritter des Hausorden von St. Peter von Cetinje, Königliches Haus von Montenegro
- Großkreuz des Ordens von Carol I, Königliches Haus von Rumänien
- Fritz Reuter Abzeichen