Herzog Adolf Friedrich III

Herzog Adolf Friedrich III. wurde am 7. Juni 1686 in Strelitz geboren. Er war der ältere der beiden Söhne des Herzogs Adolf Friedrich II., jedoch der einzige Sohn  aus der ersten Ehe mit Herzogin Marie von Mecklenburg-Güstrow.

Vom Junior Prince zum Thronfolger

Bei der Geburt war Adolf Friedrich nur ein jüngerer Fürst im Sinne der Erstgeburt im Herzogtum Mecklenburg-Schwerin, und obwohl er ein Enkel Gustav Adolfs, des regierenden Herzogs von Mecklenburg-Güstrow, war, konnte er diesen Thron nicht erben.

Mit dem Tod seines Onkels, des Schweriner Herzogs Christian Ludwig I. im Jahr 1692, beanspruchte Adolf Friedrichs Vater ein gemeinsames Erbrecht und begann damit einen langen Kampf um einen Anteil an der mecklenburgischen Erbschaft. Erst 1701 konnte sein Vater das Herzogtum Mecklenburg-Strelitz gründen. Mit dem Aufstieg seines Vaters zum souveränen Status wurde Adolf Friedrich Thronfolger und erhielt den Titel “Erbprinz”. Nach einem fast jahrzehntelangen Kampf um das Herzogtum hatte Adolf Friedrichs Vater keine besonders lange Regierungszeit und mit seinem Tod am 12. Mai 1708 bestieg Adolf Friedrich einen Monat vor seinem 22. Geburtstag den Thron.

Die schwierige frühe Herrschaft

Adolf Friedrichs Regentschaft begann unter schwierigen Umständen, das erste Jahrzehnt seiner Regierungszeit war geprägt von Auseinandersetzungen mit den Nachbarstaaten.
Nicht lange darauf folgte ein relativ kleiner Streit mit einem der mächtigsten Nachbarn Adolf Friedrichs, als König Friedrich I. von Preußen im November 1708 die Schweriner Prinzessin Sophie Louise heiratete und anschließend den Titel Herzog von Mecklenburg beanspruchte. Er nahm den Titel als eventuellen Erben der mecklenburgischen Länder an, das Ergebnis des Wittstock-Vertrags von 1442, mit dem das Haus Brandenburg Mecklenburg beim Aussterben des Herrscherhauses erben würde. Obwohl der König das Erbrecht der Strelitzer Linien respektieren wollte, wenn Schwerin ausstarb, meldete Adolf Friedrich trotzdem eine Klage beim preußischen König, da der mecklenburgische Titel ohne Rücksprache mit ihm angenommen wurde. Dieser Protest bliebe ohne Wirkung beim Herrscher von Preußen.

Am 16. April 1709 heiratete Adolf Friedrich in Reinfeld die Fürstin Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön (1692-1765), die Tochter des Herzogs Johann Adolf von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön und seiner Gemahlin Prinzessin Dorothea von Braunschweig-Wolfenbüttel . Die neue Gemahlin Adolf Friedrichs lieh ihm Geld, um die Erweiterung der herzoglichen Residenz Strelitz zu finanzieren, während das Fürstentum Ratzeburg und Feldberg als Sicherheit für das Darlehen verpfändet  wurden. Das Paar hatte zwei Töchter, Marie Sophie (1710-1728) und Magdalene Christiane (1711-1713).

Obwohl der Große Nordische Krieg schon seit Jahren tobte, hatten die Mecklenburgischen Herzöge keine Rolle gespielt. Die Herzogtümer waren weitgehend verschont geblieben. Dies änderte sich mit dem Eintritt Dänemarks in den Krieg im Jahre 1709, als die Herzogtümer Mecklenburgs sich den Kriegsparteien stellen mussten, die ihre Neutralität bei Durchmärschen und Kampfhandlungen verletzt wurde. Der Konflikt hatte verheerende Auswirkungen auf das Land und die Bevölkerung Mecklenburgs, so dass Adolf Friedrich die Aufgabe hatte, das Land wiederaufzubauen.

Adolf Friedrich und seine Familie kamen im Oktober 1712 gerade mit dem Leben davon, als ihr Schloß in der Hauptstadt Strelitz bei einem Brand zerstört wurde, wobei die Familie all ihre kostbaren Möbel und Wertgegenstände verlor. Mit dem Verlust seines Schlosses mussten Adolf Friedrich und seine Familie mehrere Jahre in seinen Jagdhäusern wohnen.

1714 war Adolf Friedrichs Schwester Gustave Caroline mit dem Schweriner Herzog Christian Ludwig II. verheiratet, dessen Bruder Carl Leopold im Vorjahr Nachfolger ihres Vaters war. Bald nach seiner Thronbesteigung begann Carl Leopold mit seinem Bruder Christian Ludwig II. und auch mit Adolf Friedrich zu streiten. Der Streit zwischen Adolf Friedrich und Carl Leopold ging um die gemeinsamen Rechte der Familie, als Carl Leopold versucht hatte, Adolf Friedrich die gemeinsame Souveränität von Rostock zu entziehen, indem er sich  weigerte sich, Adolf Friedrichs ältere Tochter zur neuen Äbtissin des Klosters von Rühn zu machen. Anstatt Adolf Friedrichs Bitte, seine Tochter zur neuen Äbtissin zu machen, zu folgen, nahm Carl Leopold das Kloster in Besitz und entnahm seine gesamten Einnahmen für seinen eigenen Gebrauch. Als Antwort auf die Übernahme brachte Adolf Friedrich die Anklage vor das kaiserliche Hofgericht in Wetzlar, das nach dem Willen des Herzogs Adolf Friedrich I. das bisherige Verfahren, nach dem die Damen des Klosters ihre Äbtissin wählen sollten, in Kraft zu halten hatte. Nach Adolf Friedrichs Unterstützung wählten die Klosterdamen seine älteste Tochter Marie Sophie zur neuen Äbtissin.

Eine neue Hauptstadt und Verbesserung der Beziehungen zu Schwerin

Nach dem Verlust seines Strelitzer Schlosses im Feuer von 1712 und nachdem er viele Jahre in seinen Jagdhäusern gelebt hatte, ließ Adolf Friedrich 1726 den Bau einer neuen Residenz Glieneke am Zierker See in Angriff nehmen, die 1733 fertiggestellt wurde. Die Distanz zwischen seinem neuen Wohnsitz und seiner Hauptstadt Strelitz machte die Durchsetzung einer effektiven Regierung schwierig. Daher forderte Adolf Friedrich am 8. Mai 1733 die Gründung einer neuen Hauptstadt, die um seine neue Residenz herum gebaut werden sollte. Diese neue Hauptstadt wurde Neustrelitz genannt und die Regierungsverwaltung zog drei Jahre später aus der alten Hauptstadt Strelitz um.

Nachdem  Adolf Friedrichs Schwager Herzog Christian Ludwig II.  1727 die Regierung in  Schweriner übernahm verbesserten sich die  Beziehungen zwischen den beiden Mecklenburgischen Staaten.  Jedoch wurden nicht alle Differenzen  zwischen den beiden Familienzweigen gelöst, da Streitigkeiten bei Themen wie Provinzoberhäuptern und Gerichtshöfen bestanden. Erst 1748 wurden alle Differenzen zwischen Schwerin und Strelitz mit der Unterzeichnung des Schlichtungsvertrages  geklärt.

Die  Beziehungen zwischen den beiden Mecklenburg wurde in den  letzten Jahren von Adolf Friedrichs Herrschaft durch Kämpfe um Einkünfte  und mit dem Adel getrübt. Zur gleichen Zeit begann sein Schwager Herzog Christian Ludwig II. mehr Einfluss auf die Strelitzer Regierung zu nehmen. Mit dem Tod seines Bruders und Thronfolgers Herzog Carl am 5. Juni 1752 wurde Adolf Friedrichs Neffe und Namensvetter Adolf Friedrich der neue Erbe, und weil er ein minderjähriger Herzog war, hatte Carl seine Frau in seinem Testament als Vormund eingesetzt. Obwohl der römisch-deutsche Kaiser den Willen ratifiziert hatte, unterzeichnete Adolf Friedrich einige Wochen vor seinem Tod eine Vereinbarung mit dem Schweriner Herzog, die ihm das Recht einräumte, die Strelitzer-Regierung zu führen, bis sein Neffe erwachsen wurde.

Mit Adolf Friedrichs Tod am 11. Dezember 1752 im Alter von 66 Jahren in Schwerin gelang es seinem Neffen als Herzog Adolf Friedrich IV. auf den Thron zu gelangen.  Obwohl ein Streit um seine Vormundschaft die Beziehungen zwischen den beiden Mecklenburgischen Staaten wieder verschlechterte. Adolf Friedrich III. wurde zunächst in der Schloss-Kapelle in Neustrelitz begraben, wo seine Leiche bis zum 3. September 1859 blieb. Später wurden  seine sterblichen Überreste in das Familienbegräbnis   an der Johanniterkirche in Mirow überführt. Er wurde von seiner Frau Dorothea Sophie überlebt, die am 29. April 1765 im Alter von 73 Jahren starb und  ihren Ehemann um 13 Jahre überlebte.

Orden und Ehrenzeichen

  • Ritter des Ordens des Elefanten, Dänemark (6. Juni 1731)
7 November 2018