Mitteilung von Herzog Michael zum Thema 100 Jahre seit dem Ende der Monarchie

Vor 100 Jahren endete die Monarchie in Deutschland, Österreich, Ungarn und Russland. Manchmal Regionen erlebten eine gewaltsame Revolution, andere sind mit einem blauen Auge davongekommen. Mecklenburg-Strelitz war einer der letzten Orte. Die Revolution war kurz und die Teilung des Domaniums, das Eigentum des Großherzogs, in Mecklenburg-Strelitz friedlich gelungen. Mit dem Selbstmord des letzten Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz, Großherzog Adolf-Friedrich VI. war die Nachfolge plötzlich ungeplant und unklar. Herzog Carl Michael, der Cousin des Großherzogs, floh vor der russischen Revolution in St. Petersburg durch den Kaukasus nach Europa. Er machte in einem Brief bekannt, dass er das Haus nicht leiten werde. Da sich die Umstände jedoch so schnell verändert hatten, hätte er möglicherweise seine Meinung geändert. Dennoch endete die Monarchie, bevor er es nach Deutschland geschafft hatte, wo er hätte sein müssen, um als Nachfolger zu gelten.

Mecklenburg-Strelitz war für lange Zeit vor dem Ersten Weltkrieg ein friedlicher Ort. Im Vergleich zu Preußen war es wirtschaftlich ein Zwerg, während es doch profitierte und zu einem der reichsten Länder Deutschlands wurde. Darüber hinaus hatte es aufgrund seiner Einwohnerzahl und territorialen Größe nie eine große Streitmacht. Es war das Luxemburg des Nordens mit niedrigen Steuern und sehr starker diplomatischer Außenpolitik. Die Menschen waren mit dem Großherzoglichen Haus und seiner Politik zufrieden. Es ist sogar heute noch bekannt, dass der letzte Großherzog mit den Menschen sprach und sogar einem kleinen Kind half, dass sich auf der Straße übergab.

Mit der Vereinigung der deutschen Fürstentümer im Jahre 1871 verloren jedoch die Politik und die Wirtschaft des Staates die Stabilität eines Kleinstaates. Seine Wirtschaft musste plötzlich mit den preußischen Riesen konkurrieren, ihre Regierungsinstitutionen verloren an Bedeutung, eine einheitliche Währung wurde in Deutschland eingeführt und so verlor der Staat langsam an Bedeutung. Das Großherzogliche Haus war auch kein großer Fan dieser Politik und schickte daher nur den Erbherzog zu einer solchen Zeremonie. Der Reichtum des Staates und des Domaniums, das etwas mehr als 50 Prozent des Staatsgebiets umfasste, ermöglichte jedoch vorerst die Aufrechterhaltung eines stabilen Lebensstandards.

Mit dem Ersten Weltkrieg und der darauf folgenden Hyperinflation war es ein schwieriger Anfang, aber die neue Regierung des Freistaates Mecklenburg-Strelitz entwickelte die erste demokratische Verfassung in Deutschland und leitete die neue Staatsform gut. Heute können die Menschen und die ehemals regierende Familie glücklich und zufrieden auf diesen friedlichen Übergang als ein gutes Beispiel für gute Ambitionen zurückblicken!